Kuriositäten auf natives Olivenöl extra - Ölmühle am Gardasee seit 1950
WOVON HÄNGT DIE QUALITÄT EINES ÖLS AB?
Von verschiedenen Faktoren, die während des gesamten Produktionsprozesses, der von der Auswahl der Oliven mit dem perfekten Reifungsgrad über die Art der Gewinnung bis zur Lagerung des fertigen Öls reicht. Sie alle tragen zur Qualität des Öls bei. Um gutes Öl zu erhalten, sind jedoch unbedingt Oliven von hoher Qualität erforderlich.
WIE KANN DIE QUALITÄT ERKANNT WERDEN?
Ein zu niedriger Preis muss die Konsumenten sofort zweifeln lassen. Ein hochwertiges Öl zeichnet sich durch intensiven Olivengeschmack in Kombination mit mehr oder weniger intensiv bitteren und scharfen Noten, die an frische Oliven erinnern. Defekte aufgrund einer schlechten oder zu langen Lagerung der Früchte oder aufgrund der Gewinnung des Öls mit ungeeigneten Pressen dürfen keinesfalls vorhanden sein.
WAS IST DER BEGINN DER REIFEPHASE?
Dabei handelt es sich um den Zeitpunkt, zu dem die Oliven zu reifen beginnen und sich die Farbe an der Oberfläche der Frucht von grün in gelb, von rötlich in violett sowie von weinrot in schwarz verändert. Jede Olivensorte verfügt über eine andere Reifephase, in der das gewonnene Öl die besten Eigenschaften, die höchste Intensität, Komplexität und Eleganz des Duftes sowie über einen ausgeglichenen Geschmack verfügt.
IST EIN ÖL DER ERSTEN PRESSUNG BESSER?
Diese Aussage hat keine Bedeutung, da alle Öle nur ein einziges Mal gepresst werden. Hierbei handelt es sich lediglich um ein Vermächtnis aus der Vergangenheit, da früher manchmal eine erste weichere Pressung erfolgte, auf die eine zweite Pressung folgte. Seit Jahrzehnten werden jedoch alle Oliven nur ein einziges Mal gepresst oder extrahiert.
WAS IST DER PANEL TEST?
Dabei handelt es sich um eine olfaktive und geschmackliche Untersuchung des Produkts durch eine Gruppe aus mindestens acht professionellen Verkostern, die während der Verkostung eines Öl die Art und Intensität der positiven Eigenschaften (fruchtig, Apfel, Kräuter, Blätter, Tomate, bitter, scharf) sowie der Defekte (weinähnlich, schimmelig, erdig, erhitzt, ranzig und schlammig) auf. Um als natives Olivenöl extra zu gelten, darf das Olivenöl keine von der Mehrheit der Verkoster notierten Defekte aufweisen. Aber zwei native Olivenöle extra können abgesehen von den fehlenden Defekten sehr unterschiedlich sein. Dies hängt von den Eigenschaften des mehr oder weniger komplexen, ausgeglichenen, eleganten Sinnesprofils ab. Diese Eigenschaften machen den Unterschied zwischen einem gewöhnlichen nativen Olivenöl extra und einem „Grand Cru“ aus. So geschieht es auch bei gewöhnlichen Tafelweinen und großartigen Weinen.
WAS BEDEUTET KALT GEPRESST?
Die Bezeichnun „Kalt gepresst“ garantiert, dass während der Herstellung des Öls die Verarbeitungstemperatur nicht höher als 27 °C ist. Im Allgemeinen erfolgt die Gewinnung meist auf diese Weise, außer bei unseriösen Ölherstellern. Die Gewinnung bei einer Temperatur von unter 27 °C ist daher nicht eine Garantie für eine höhere Qualität, da beim Kaltpressen mangelhafter Oliven genauso ein „kaltgepresstese“ Olivenöl entsteht, das jedoch eine sehr schlechte Qualität aufweist!
STIMMT ES, DASS OLIVENÖL KALORIENREICHER IST?
Nein, sowohl tierische als auch pflanzliche Fette führen unserem Organismus dieselbe Anzahl an Kalorien hinzu, also 9 kcal/g. Aber das native Olivenöl extra ist aufgrund der enthaltenen Fette zu bevorzugen: Es ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und verfügt über eine eingeschränkte Menge an gesättigten Fettsäuren und einfach ungesättigten Fetten.
IST DAS ÖL SCHWER VERDAULICH?
Die Ölsäure, ein reichhaltiger und typischer Inhaltsstoff von Olivenöl, stimuliert die Konzentration in der Galle, wodurch die Freisetzung von Gallensäften (und in weiterer Folge eine schnelle Verdauung) begünstigt wird. Dadurch wird auch die Entstehung von Gallensteinen eingeschränkt. Die Tatsache, dass ein natives Olivenöl extra mit intensivem Geschmack schwer verdaulich ist, ist also ein Irrglaube. Im Gegenteil macht ein schmackhaftes Öl Gerichte appetitanregender und somit leichter verdaulich; darüber hinaus wird von einem schmackhaften Öl weniger benötigt, wodurch die wirtschaftlichen und auch die kalorienbezogenen Ersparnisse erhöht werden.